Die Beurteilung der kognitiven Leistungsbreite erfolgt unabhängig der Ursachen (an-geborene, posttraumatische, genetische, entzündliche oder toxisch bedingte Leis-tungsminderung) abhängig vom Ausmaß der Einschränkungen. Auf kognitive Funktionsbehinderungen zurückgeführte Sprach – und Artikulationsstö-rungen bis hin zur Aphasie sind zu berücksichtigen.
Teilleistungsschwächen geringen Grades
10 - 20 %
Ohne wesentliche Beeinträchtigungen im Alltags- und Arbeitsleben bzw. der schulischen Leistungen Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörung leichten Ausmaßes
Intelligenzminderung mit geringen bis mäßigen sozialen Anpassungsstörungen
30 - 40 %
Anamnestisch leichte Anpassungsstörung
Probleme in Ausbildung und Arbeitsleben
Unabhängigkeit in der Selbstversorgung, im Alltagsleben
Intelligenzminderung mit maßgeblichen Anpassungsstörungen
50 - 80 %
50 %: 50-70 %: Manifeste Probleme im Arbeitsleben und bei der Alltagsbewältigung
Ungelernte Arbeiten
Vollständige Unabhängigkeit eher selten
70-80 %:
Manifeste Probleme im Arbeitsleben und bei der Alltagsbewältigung
Betreuten Arbeitsformen
Alleine leben nur eingeschränkt möglich, deutliche Probleme bei der Alltagsbewältigung, Eigen-versorgung nur unter Aufsicht, Anleitung, Hilfe durch externe Betreuer/Angehörige notwendig
Schwere Intelligenzminderung
90 - 100 %
Anamnestisch kaum bildungsfähig, deutliche Alltagsprobleme
Hilfe im sachlichen und persönlichen Bereich sowie zur Wahrung der Eigeninteressen erforderlich,
Kommunikation höhergradig eingeschränkt
Erfasst werden umschriebene Entwicklungseinschränkungen des Sprechens und der Sprache, des Kommunikationsvermögens, schulische Fertigkeiten, motorische Funktionen sowie kombinierte umschriebene Entwicklungseinschränkungen und typische Begleiterscheinungen wie emotionale Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung).
Entwicklungsstörung leichten Grades
10 - 40 %
10 – 20 %:
Ohne wesentliche soziale Beeinträchtigung, (Familie, Schule, Beziehung zu Gleichaltrigen und Erwachsenen außerhalb der Familie & Schule)
Kein zusätzlicher Unterstützungsbedarf beim Lernen
30 – 40 %:
Leichte bis mäßige soziale Beeinträchtigung in ein bis zwei Bereichen, beispielsweise Schulausbildung und alltägliche Tätigkeiten, Freizeitaktivitäten
in Teilbereichen Unterstützungsbedarf beim Lernen
Entwicklungsstörung mittleren Grades
50 - 80 %
Ernsthafte und durchgängige soziale Beeinträchtigung in 1 bis 2 Bereichen
Globaler Unterstützungsbedarf beim Lernen
Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörung
50 -60%: alleinige kognitive Beeinträchtigung
70 -80%: Zusätzliche motorische Defizite
Entwicklungsstörung schweren Grades
90 - 100 %
Schwere und durchgängige soziale Beeinträchtigung, schwer eingeschränkte Kommunikationsfä-higkeit, Tiefgreifende Entwicklungsstörung, desintegrative Störung
Umfasst sind alle Demenzformen unterschiedlicher Genese und Ausprägung.
Dementielle Defizite leichter Ausprägung
10 - 40%
30 – 40 %:
Diagnose muss verifiziert sein
Neugedächtnisstörung, leichte Schwierigkeiten im Lösen komplexer Aufgaben, im psychopatholo-gischen Status stabil
Geringfügige Einschränkungen der Arbeitsleistung
Dementielle Defizite mittlerer Ausprägung
50 - 70 %
50 %:
Problem lösen ist offensichtlich beeinträchtigt, Termine werden vergessen, verwechselt, die Ausdrucksfähigkeit ist beeinträchtigt
Psychopathologisch beginnende Auffälligkeit (Gedankenductus inkohärent, Konfabulationstendenz)
Persönlichkeitsveränderung
Einfache gleichbleibende Tätigkeiten können noch ausgeübt werden, fallweise Anleitung/Aufsicht
Deutliche Schwierigkeiten beim Lösen komplexer Aufgaben
70 %:
Persönlichkeitsveränderungen treten in den Vordergrund
Schwere und durchgängige psychopathologische Auffälligkeit
Tätigkeiten mit wiederholter regelmäßiger Anleitung und grober Aufsicht während des gesamten Tagesprofils
Komplexe Aufgaben können nicht gelöst werden)
Dementielle Defizite schwerer Ausprägung
80 - 100 %
Psychopathologisch hoch auffällig Bedarf ständiger Aufsicht und Betreuung
Erfasst werden spezifische Persönlichkeitsstörungen beginnend in der Kindheit (Borderline-Störungen).
Andauernde Persönlichkeitversänderungen im Erwachsenenalter.
Angststörungen, affektive Störungen, disruptive Störungen.
Persönlichkeits- Verhaltensstörung mit geringer sozialer Beeinträchtigung
10 - 40 %
10 – 20 %:
Mäßige Einschränkung der sozialen Fähigkeiten mit vorübergehenden oder geringen Schwierigkei-ten in nur ein oder zwei sozialen Bereichen
30 – 40 %:
Leichte bis mäßige andauernde Beeinträchtigung in ein oder zwei sozialen Bereichen
Persönlichkeits- Verhaltensstörung mit maßgeblichen sozialen Beeinträchtigungen
50 - 70 %
Ernsthafte und durchgängige Beeinträchtigung der meisten sozialen Bereiche
Persönlichkeits- Verhaltensstörung mit schweren/schwersten sozialen Beeinträchtigungen
80 - 100 %
Schwere durchgängige soziale Beeinträchtigung
Schwere Beeinträchtigung in allen Bereichen der Kommunikation
Umfasst sind alle neurotischen Belastungsstörungen, somatoforme Störungen, Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit. An erworbenen Funktionseinschränkungen soll die posttraumatische Belastungsstö-rung herausgestrichen werden.
Störungen leichten Grades
10 - 40 %
10 %:
Leichte affektive oder somatische Symptomatik, soziale Integration ist gegeben
20 %:
intermittierende oder schon dauerhafte affektive oder somatische Störungen
Soziale Integration ist gegeben
30 – 40 %:
Neben affektiven und somatischen Symptomen auch kognitive Störungen,
Erste Zeichen sozialer Deintegrationr
Störungen mittleren Grades
50 - 70 %
50 %:
Affektive, somatische und kognitive Störungen sowie ernsthafte Beeinträchtigung der meisten sozialen Bereiche
Phasenweise Einschränkungen der Leistungsfähigkeit
Behandlung führt zu intermittierender Stabilisierung, wiederholter Leistungsknick,
Zunehmende Chronifizierung
Beginnende soziale Desintegration
70 %:
Therapieresistente Stimmungsveränderung, somatische und kognitive Symptome, krisenhafte Verschlechterungen mit passagerer wahnhafter Symptomatik
Dauerhafte Einschränkung der Leistungsfähigkeit
Soziale/familiäre Desintegration
Störungen schweren Grades
80 - 100 %
80 %:
Therapieresistente affektive, somatische und kognitive Symptomatik
Leistungsfähigkeit hochgradig reduziert
90-100 %:
Therapieresistente Symptomatik, hinzu kommen soziale Isolation, Kombination mit anderen psychiatrischen Erkrankungen wie Sucht, Phobien, Psychosomatosen
Familiäre und soziale Isolation
03.05.04 bis 03.05.06
Posttraumatische Belastungsstörung PTSD (post traumatic stress disorder)
Neben dem Vorliegen eines traumatisierenden Ereignisses müssen Symptome aus drei anderen Kategorien vorliegen:
- Intrusion (unvermeidliche belastende Erinnerungen)
- Vermeidung
- Übererregung
Leichten Grades
30 - 40 %
Voll integriert
Psychopathologisch stabil
Mitleren Grades
50 - 70 %
50 %:
Psychisch instabil bei Therapieregime
70 %:
Kurz zurückliegendes Ereignis oder chronisches Zustandsbild bei jahrelanger nicht erfolgreicher Therapie
Psychopathologisch starr, soziale Rückzugstendenz, Antriebsminderung
Gleichbleibende Tätigkeiten mit wiederholter, regelmäßiger Anleitung während des gesamten Tagesprofils
Schweren Grades
80 - 100 %
80 – 90 %:
Psychopathologisch schwere Persönlichkeitsveränderungen, hochgradig ausgeprägter sozialer Rückzug, stark verminderter Antrieb
Gleichbleibende Tätigkeiten trotz wiederholter, regelmäßiger Anleitung während des gesamten Tagesverlaufes nicht durchgängig möglich
100 %:
Schwere affektive Persönlichkeitsveränderungen, soziale Isolation, Antriebsverlust
Mehrfach stationäre Aufenthalte
Manische, depressive und bipolare Störungen
Depressive Störung – Dysthymie - leichten Grades Manische Störung – Hypomanie - leichten Grades
10 - 40 %
Keine psychotischen Symptome, Phasen mindestens 2 Wochen andauernd
20 %:
Unter Medikation stabil, soziale Integration
30 %
Unter Medikation stabil, fallweise beginnende soziale Rückzugstendenz, aber noch integriert
40 %
Trotz Medikation in stabil, mäßige soziale Beeinträchtigung
Depressive Störungen mittleren Grades Manische Störung mittleren Grades
50 - 70 %
50 %:
Depression: Arbeitstätigkeit und soziale Kontakte schwer aufrecht zu erhalten,
Manie: Während der Phasen Arbeitsleistung und soziale Funktionsfähigkeit vollständig unterbrochen
70 %:
Arbeitsfähigkeit dauerhaft eingeschränkt
Keine Vollständige Remission trotz adäquater Therapie
Depressive Störungen schweren Grades Manische Störung scheren Grades
80 - 100 %
Mit und ohne psychotische Symptome, ausgeprägte Symptomatik über mehr als 2 Wochen anhaltend
Soziale und häusliche Aktivitäten massiv eingeschränkt, Depriviation
Schizophrenie, schizoide Persönlichkeitsstörung, schizoaffektive Erkrankungen, akut psychotische Zustandsbilder
Leichte Verlaufsform
10 - 40 %
10 – 20 %:
Psychopathologisch stabil, Medikation im Schub,
Akut psychotischem Zustandsbild in der Anamnese (z.B. drogeninduzierte Psychose)
30 %:
Psychopathologisch stabil, Intervalltherapien
Residualzustand mit geringen Auffälligkeiten
Im sozialen und Arbeitsleben voll integriert
40 %:
Psychopathologisch auffällig (beginnende Störung des formalen Denkens, gelegentlich Wahninhalt und Negativsymptomatik) trotz Dauertherapie
Mäßige soziale Beeinträchtigung, Arbeitsleistung gering eingeschränkt
Mittelschwere Verlaufsform
50 - 70 %
50 % :
Mindestens zwei psychotische Zustandsbilder in den letzten 1,5 Jahren,
Psychotische Symptome im Status
Psychopathologisch instabil (Störung des formalen Denkens, Wahninhalte und Negativsymptoma-tik) trotz Dauertherapie
Soziale Integration und Arbeitsleistung deutlich herabgesetzt
60 %:
Durchgängig geringe Belastbarkeit in allen Lebensbereichen
Soziale Isolation, sozialer Abstieg
70 %:
Langjährige Anamnese, hochdosierte Therapie,
Affektive Zusatzerkrankungen
Kognitiv höhergradig beeinträchtigt (Orientierung, Merkfähigkeit)
Schwere und durchgängig soziale Beeinträchtigung
Schwere Verlaufsform
80 - 100 %
80-90 %:
Betreuung in allen Lebensbereichen notwendig
Trotz Ausschöpfung aller Therapiereserven psychotische Episoden
100 %:
Psychopathologisch hoch auffällig
Cerebraler Abbau einer hochgradigen Demenz entsprechend
Ständige Aufsicht und Betreuung
Suchterkrankung mit leichten körperlichen und psychischen Veränderungen
10 - 40 %
10 % – 20 %:
Abhängigkeit liegt vor, 1 bis 2 klinische Suchtkriterien
Therapie und Medikation fallweise, sozial integriert
30 %:
Abhängigkeit liegt vor, 3 bis 4 klinische Suchtkriterien
Therapie und Medikation, sozial integriert, Arbeitsleistung erhalten
40 %:
Wie bei 30% aber ein stationärer Entzug innerhalb der letzten 2 Jahre Probleme im sozialen Umfeld, mäßige soziale Beeinträchtigung
Kontrolliertes Suchtverhalten
Substitutionstherapie
Suchterkrankung mit fortgeschrittenen körperlichen und psychischen Veränderungen
50 - 70 %
50 %:
Hochgradige Abhängigkeit
Mehrere nachgewiesene stationäre Entzugsversuche
Körperlich abgebaut, affektive Begleiterkrankungen
Suchtverhalten öfters unkontrolliert (Durchbrüche)
Beginnender sozialer Abstieg
70 %:
Langjährige Anamnese von Substanzenmissbrauch, mehrere erfolglose Entzugsversuche,
Suchtverhalten unkontrolliert, affektive Zusatzerkrankungen,
Organschäden
Durchgängige schwere Beeinträchtigung (Körperhygiene, Eigen- und Fremdgefährdung)
Suchterkrankung mit hochgradigen körperlichen und psychischen Veränderungen
80 - 100 %
100 %:
Psychopathologisch hoch auffällig
Cerebraler Abbau einer hochgradigen Demenz entsprechend
Ständige Aufsicht und Betreuung